
Bristol Platform
Inklusives Gemeindezentrum am Rand von Bristol
Die Aufgabenstellung dieses Projekts an der University of Bath bestand darin, auf einem brachliegenden Grund-stück am River Avon ein Gemeindezentrum zu entwerfen. Als grundlegendes Konzept wurde die Kollision von kontrastierenden Themen gewählt. Es trifft ein dichter, natürlicher Wald auf die Stadt, ein leichtes, öffentliches Dach auf schwere, schutzspendende Kuben. Die Form des Daches nimmt als ein Konzept das Auf und Ab des vom Tidenhub beeinflussten Avon auf. Der bei Ebbe sichtbar werdende Schlick wurde als Inspiration für das Material der Kuben gewählt.
Auch thematisch ist der Kontrast Thema, geht es bei diesem Entwurf doch um die Wiedereingliederung in die Gesellschaft derer, die an den Rand gedrängt sind - die Obdachlosen. Obdachlosigkeit stellt in Großbritannien ein massives Problem dar, welches auf den Straßen der größeren Städte omnipräsent ist und mich schockiert hat. Daher wurden in diesem Entwurf Überlegungen angestellt, wie eine Wiedereingliederung beiderseits möglich ist. Um dies zu erreichen wurde ein Konzept von steigender Einbringung in die Gemeinschaft entwickelt. Die Ku-ben am Rand des Gemeindezentrums bieten kostenlosen Zugang zu den Grundversorgungen wie Toiletten und Duschen, diese können genutzt werden, ohne sich ins Zentrum integrieren zu müssen. Kommt man weiter in das Zentrum hinein, gibt es weitere Möglichkeiten wie Schlafplätze, Essensmöglichkeiten und Therapieräume. Die letzteren beiden sind darauf ausgelegt, von allen Nutzern des Gemeindezentrums genutzt zu werden und eine Gemeinschaft aus den Individuen zu formen. Als größten Schritt zur Wiedereingliederung gibt es drei Würfel für Künstler oder Handwerker, die jeweils eine ehemals obdachlose Person als Auszubildenen aufnehmen, es gibt für beide eine kleine Wohnung und ein gemeinsames Studio. Ziel davon ist den Menschen eine Perspektive und eine Ausildung und Berufsmöglichkeit zu bieten.

Das Dach, welches das gesamte Zentrum überspannt, schlägt eine Brücke zwischen zwei Stadtteilen von Bristol, in-dem es in der Verlängerung des Chocolate Path, eines Fuß- und Radweges in Bristol liegt. Es bietet den Menschen eine neue Möglichkeit den Wald zu erleben, einen Spaziergang zwischen den Kronen, statt wie sonst zwischen den Stämmen. Gleichzeit bildet es einen vor den Elementen geschützten Platz im Zentrum aus. Öffnungen im Dach, die mit Netzen bespannt sind, erlauben Blickverbindungen zwischen den beiden Ebenen und bieten Plätze zum Entspannen auf dem Dach. Ein „dritter Flügel“ des Daches zieht sich in Richtung Fluss. Dabei ist der Moment in dem man zwischen den Baumkronen hervortritt, sich plötzlich über dem Fluss befindet und einen freien Blick über die Umgebung hat, von besonderer Wichtigkeit. Das bestehende, an das Entwurfsgrundstück angrenzende Lagerhaus funktioniert als „Landmark“ und dominiert die Umgebung. Daher wurde das Gebäude bewusst flach gehalten um nicht in Konkurrenz zu diesem zu treten.